Ein Teilnehmer gerät regelmäßig in Überflutungszustände von starker Verzweiflung/Traurigkeit, schließt die Augen und macht lange Pausen, in denen er nichts mitteilt. Was ist als Gruppenleiter zu tun?
Ehrliches Mitteilen bzw. Lokale Gruppen sind *kein* Therapieersatz. Wen das Gruppensetting so instabil macht, dass kaum oder kein Erwachsenenbewusstsein mehr vorhanden ist, braucht Therapie. Daher würde ich solchen Menschen das explizit nochmal sagen, dass die Veranstaltung Therapie nicht ersetzen kann. Generell ist immer die Frage, ist der Teilnehmer in der Lage bzw. und tut er es auch tatsächlich Ehrliches Mitteilen korrekt durchzuführen. Augen zu und lange nichts sagen ist *kein* EM. Wenn das mal passiert kein Problem, wenn es Dauerzustand ist, denjenigen empfehlen einen Therapeuten zu suchen und sobald genug Stabilität da ist, kann er ja gerne wieder zur Gruppe kommen. Wenn jemand akut in eine Gruppe instabil wird ist zu empfehlen den Prozess abzubrechen und mit dem Teilnehmer den Raum zu verlassen nach draußen zu gehen, beruhigend auf ihn einzusprechen usw. Wichtig: Ihr habt trotzdem keine therapeute Verantwortung! Ihr könnt das machen, wenn ihr euch das zutraut, müsst es aber nicht. Ihr seit keine Therapeuten! sondern Leiter einer Selbsthilfegruppe. Im Zweifelsfall den Teilnehmer bitte eine vertraute Person anzurufen und sich abholen zu lassen. Damit der Prozess für die Gruppe insgesamt sich vertieft bzw. überhaupt seine Wirkung entfaltet braucht es Ruhe und Stabilität und nicht ständig Stress und Unruhe durch instabile oder konfliktverursachende Teilnehmer.
Glückliche Beziehungen durch Ehrliches Mitteilen: Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung: Wie »Ehrliches Mitteilen« unser Nervensystem reguliert