Manchmal fühlt es sich für mich so an, als überschreite ich meine Grenzen nach mehreren Minuten des Zuhörens. Ich bin mir nicht sicher, wie ich damit umgehen möchte. Hast du einen Tipp? Ich könnte das EM: - verbal unterbrechen oder weggehen - weiter zuhören

Zunächst einmal allgemein ausgedrückt kommt es beim EM, wenn es korrekt ausgeführt wird, zu keinerlei Grenzüberschreitungen. Das Gefühl von Grenzüberschreitung oder der andere Pol Distanzierung kann nur entstehen, aus Sicht des Zuhörenden:

• wenn der Sprechende kein korrektes EM macht und somit Dinge ausagiert, statt sie im Sinne des Ehrlichen Mitteilens formal korrekt auszusprechen.
• oder was ich eher vermute was hier zutrifft, wenn intern Gedankenprozesse laufen während man zuhört, die mit dem Gesprochenen nichts zu tun haben, sondern eine interne Reinszenierung von in der Kindheit erlebter Grenzüberschreitung darstellen. Dies kann völlig unbewusst ablaufen, z.B. in dem man sich zwingt sich übermäßig zu öffnen und dabei die Selbstwahrnehmung beim Zuhören verliert.

Ich würde mit dem Partner oder mit der Lokalen Gruppe eine kürzere Sprechzeit vereinbaren, sodass es für dich erst einmal nicht zu einer Überforderung kommt. Dies löst zwar das Problem noch nicht, aber es erlaubt dir, nicht auf trennende Defensivreaktionen (wie weggehen oder unterbrechen) zurückgreifen zu müssen.